13 Neue für das Technische Hilfswerk
Bei zahlreichen, sehr unterschiedlichen Aufgaben wird das Technische Hilfswerk (THW) im Inland und manchmal auch im Ausland zu Hilfe gerufen. Um für solche Einsätze gerüstet zu sein, ist eine umfassende Ausbildung unabdingbar. Erste Stufe ist dieGrundausbildung, die mit einer Prüfung abgeschlossen wird.
Eine solche Grundausbildungsprüfung fand nun beim THW-Ortsverband Gerolzhofen statt. 13 Helfer aus den Ortsverbänden Bamberg, Gerolzhofen, Forchheim, Bad Kissingen, Bad Staffelstein und Coburg legten unter den strengen Augen von Prüfungsleiter Jürgen Hofmann und seinen Mitprüfern die theoretische und praktische Prüfung ab.
Diese Ortsverbände bilden neben jenen in Haßfurt, Schweinfurt, Kirchehrenbach und Mellrichstadt den Geschäftsstellenbereich Bamberg des THW, in dem zweimal jährlich solche Prüfungen zum Abschluss der Grundausbildung stattfinden.
Einen theoretischen und einen praktischen Teil mit sechs Stationen müssen die Prüflinge absolvieren, berichtete Matthias Pfister, der Gerolzhöfer Ortsbeauftragte.
So mussten die künftigen THW-ler in der Theorie beispielsweise Fragen über den Aufbau der Bundesanstalt „Technisches Hilfswerk“ beantworten oder über die Sicherheit und den Aufbau von Geräten Auskunft geben können.
Im zweiten Teil der Prüfung bewiesen die Absolventen dann, dass sie das Gelernte auch praktisch beherrschen. So ist beim Arbeiten im und am Wasser die Handhabung von Pumpen und der Umgang mit Sandsäcken wichtig. Bei Beleuchtung und Stromversorgung ist der Betrieb und somit die richtige Bedienung von Aggregaten Voraussetzung.
Der Aufbau und der Betrieb von hydraulischen Rettungsgeräten wie Schere und Spreizer kann bei Unfällen lebensrettend sein. Dass sie die fachgerechte Bewegung, Anhebung und Absicherung von Lasten beherrschen, mussten die Prüflinge ebenfalls beweisen. Die Herstellung von Stichen und Bunden, wie die verschiedenen Knoten genannt werden, und das Arbeiten mit Leitern war bei einer weiteren Station gefordert. Wichtig war auch die Holz- und Metallverarbeitung und somit Arbeiten mit Säge oder Flex.
Schrottauto auf dem Hof
Zirka 90 bis 100 Stunden müssen ehrenamtliche Helfer vor der Prüfung in die Grundausbildung investieren, berichtete Thomas Lang, der Ausbildungsbeauftragte des Ortsverbandes Gerolzhofen. Erst nach der Prüfung können die Helfer zu Einsätzen gerufen werden. Für einen richtigen THW-ler ist nach der Grundausbildung aber noch lange nicht Schluss. Die weiterführende Ausbildung und die Vermittlung von Praxiserfahrung erfolgt dann im Ortsverband, berichtete Lang.
So kann schon einmal ein Schrottauto auf den Hof gestellt werden, um den Umgang mit Schere und Spreizer zu üben. Oder es wird das Abstützen eines einsturzgefährdeten Hauses geübt. Schwerpunkt ist dabei immer, dass die Unfallverhütungsvorschriften beachtet werden, sagte Lang.
An den Bundesschulen des THW können die Helfer Führungslehrgänge oder fachspezifische Lehrgänge wie die Ausbildung zum Maschinisten, zum Elektrofachberater oder zum Gruppenführer absolvieren.
Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht – als Ersatz konnte man sich früher beim THW verpflichten – ist es nicht immer einfach, genügend Helfer zu gewinnen, sagte Gerolzhofens Ortsbeauftragter Matthias Pfister. Meist rekrutieren sich Neuzugänge aus den Jugendgruppen der Ortsverbände. Allerdings fänden auch immer wieder Quereinsteiger den Weg zum THW.
Das war zum Beispiel bei allen drei Gerolzhöfer Prüflingen der Fall. So wurde Thomas Stengel aus Kolitzheim beim Tag der offenen Tür anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gerolzhöfer Ortsverbandes auf das THW aufmerksam. Matthias Becker kam durch seine Kinder zum THW, die Mitglieder der Jugendgruppe sind.
Beim THW werde das Einsatzspektrum immer umfangreicher und spezifischer, wofür viele ehrenamtliche Helfer benötigt werden, sagte Ortsbeauftragter Pfister. Im vergangenen Jahr war das Technische Hilfswerk beispielsweise in die Flüchtlingshilfe und den Aufbau von Unterkünften eingebunden.
Die Grundausbildungsprüfung beim THW in Gerolzhofen absolvierten folgende Helfer:
Maximilian Beck (Bamberg), Matthias Becker, Martin Gunzelmann, Thomas Stengel (alle Gerolzhofen), Fabian Dobmeier, Okan Duran, Eric Schneider (alle Forchheim), Philipp Kiesel, Jan Brettschneider (beide Bad Kissingen), Alexander Rauscher (Bad Staffelstein), Christian Röckl, Jens Rosanowski, Iris Klibius (alle Coburg).