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Katastrophenübung der Bundeswehr 21. - 22.05.2014

Hammelburg
Reservisten bereiten sich auf Katastrophen vor

Rund 160 Reservisten aus ganz Franken üben derzeit gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr, BRK, THW und Behördenvertretern. Ziel ist eine reibungslose Koordination der Rettungseinsätze bei größeren Unglücksfällen.

·vergrößernschließen Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,7 auf der Richterskala. Sein Epizentrum lag etwa viereinhalb Kilometer östlich von Bad Kissingen. Viele Gebäude sind eingestürzt und haben Menschen unter sich begraben, es gibt zahlreiche Tote zu beklagen und hunderte Verletzte. Die Bevölkerung trifft das Beben besonders hart, weil sie zu diesem Zeitpunkt schon mit einer Hochwasserkatastrophe zu kämpfen hat. Die Rettungskräfte sind schon seit vielen Stunden im Einsatz und haben die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht. Da wird die Bundeswehr um Hilfe gerufen.

So sieht die Ausgangslage der Katastrophenhilfeübung "Regex 2014 Nord" aus, die der Regionalstab Nord derzeit bei der Bundeswehr in Hammelburg durchführt. "Nach 2013 konnte unsere jährliche Übung nun erstmals am Gefechtsübungssimulationssystem Sira Bataillon in Hammelburg stattfinden", freute sich Pressesprecher Oberstleutnant Rainer Zink. Das computergestützte System biete ideale Voraussetzungen, um die Koordination der Rettungseinsätze bei größeren Katastrophen zu trainieren.

"Wenn die Blaulicht-Organisationen mit ihren Kräften und Mitteln am Ende sind, dann unterstützt auf Antrag die Bundeswehr subsidiär mit Personal und Material", erläutert Oberstleutnant Georg Gnan, stellvertretender Kommandeur Regionalstab Nord, den rechtlichen Rahmen der Kooperation. Eine besondere Rolle kommt bei der Übung den fränkischen Bezirks- und Kreisverbindungskommandos zu, die ausschließlich aus Reservisten bestehen. Sie kümmern sich unter anderem darum, dass die von der Bundeswehr angeforderten Kräfte zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zum Einsatz kommen.

"Eine bei dem Erdbeben beschädigte Saalebrücke kann von Pionieren in Stand gesetzt werden. Oder sie können auch neue Brücken bauen und dadurch eingestürzte ersetzen", gab Major Thomas Strobel ein Beispiel.
Anhand von verschiedenen Lagen üben die Reservisten die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und Rettungsleitstellen. Auch Vertreter der Bezirksregierungen sind vor Ort. Gemeinsam werden zum Beispiel das Evakuieren von Personen, die Sicherung von Objekten und die Einsätze bei Gefahrgutunfällen trainiert.

Neben den Verbindungskommandos gibt es die Führungsgruppe Katastrophenschutz unter Regie von Michael Bauch, Leitender Regierungsdirektor von Unterfranken. In dieser Gruppe laufen die Fäden sämtlicher Rettungseinsätze zusammen. Um ein möglichst realistisches Szenario zu haben, sind auch "virtuelle Medienteams" im Einsatz, welche die Akteure befragen. "Die Aufnahmen werden abends gezeigt und ausgewertet", unterstrich Pressesprecher Zink die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit.

Ausbildungsniveau halten

Mit den jährlichen Übungen könne das gute Ausbildungsniveau der Verbindungskommandos im Katastrophenschutz gehalten werden. Wichtig seien sie auch, um neu hinzugekommene Kameraden zu schulen und mit der neuen Struktur der Bundeswehr bekannt zu machen. Oberstleutnant Georg Gnan begrüßte ausdrücklich die Teilnahme der "zivilen Amtsträger" der Regierung an der Übung. "Ich würde mir wünschen, dass dies auch in anderen Bezirken so gut läuft wie in Unterfranken", sagte Gnan, der die Regex-Gesamtleitung innehat.

Ein dickes Lob zollte er auch Oberstleutnant Michael Reinwald, unter dessen Federführung das Übungsszenario aufgebaut wurde. Mit Oberstleutnant Gnan steht ein krisenerprobter Mann an der Spitze der Übung. Er war in führenden Positionen bei der Oder- und Elbeflut sowie bei dem Hochwasser in Bayern in Einsatz.


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