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Bad Kissingen,

Pressebericht Mainpost vom 06.07.13 Ausstellung Fußgängerzone

BAD KISSINGEN
Gute Ausrüstung für effektive Hilfe

Fahrzeug- und Leistungsschau des THW zum 60-Jährigen

Mit einer Fahrzeug- und Leistungsschau beging der Ortsverband des Technischen Hilfswerks Bad Kissingen (THW) den zweiten Teil seines 60-Jährigen. Waren es im April vor allem die aktiven THWler, die im Rampenlicht standen, so waren es nun Fahrzeuge, Gerät und Ausrüstung, die auf dem Marktplatz aufgefahren wurden. Leider nicht im gewünschten Rampenlicht, sondern im Dauerregen standen die sieben Kissinger Fahrzeuge, Anhänger und Boote, die durch ein Großfahrzeug der Bamberger Kollegen Unterstützung erhielten.

Das technische Hilfswerk, 1950 durch den späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann ins Leben gerufen, hatte nach seinem ersten Auslandseinsatz 1953 bei einer verheerenden Sturmflut in den Niederlanden einen sprunghaften Anstieg und so gründete sich auch in Bad Kissingen unter Fritz Engmann ein Ortsverband. Robert Kreitmair und Anton Schick leiteten wie der erste Ortsbeauftragte Engmann den Verband jeweils über zehn Jahre. Seit 1986 steht Helmut Rink an der Spitze des Kissinger Ortsverbandes mit seinen 120 eingetragenen und 37 aktiven Helfern. Rink, der schon 1964 durch diverse Spezialausbildungen zum THW stieß, erläuterte, dass man eigentlich erst ab 1968 zwischen Bundeswehr und Zivildienst beim THW entscheiden konnte. „Von diesem (Personal-) Stamm konnten wir gut leben“ berichtet er, immerhin seien so jährlich sechs bis acht Neue hinzugekommen und die Hälfte blieb auch, nachdem sie ihre Zeit abgedient hatte.

Inzwischen ist der Ortsverband technisch sehr gut aufgestellt, neben der STAN-Ausrüstung mit sechs Großfahrzeugen hat die Ortsvereinigung der Helfer und Förderer des THW Bad Kissingen einen Pkw als Einsatzleitfahrzeug angeschafft und dem Ortsverband übergeben und selbst der Landkreis stellt seinen Notstromanhänger in der THW-Unterkunft in Rottershausen ein - im Bedarfsfall bedienen ihn auch die THWler.

Wie alle Einheiten des THW ist auch Bad Kissingen modular aufgebaut. Das bedeutet, jedem Ortsverband werden bestimmte Aufgabenbereiche zugeschrieben und so hat jeder Ortsverband zusätzlich zur überall gleichen Grundausstattung sein Fachgebiet. In Kissingen sind das zwei Bergungsgruppen und die Fachgruppe Infrastruktur. So könnten die beiden Bergungsgruppen mit ihren Spezialwerkzeugen, zu denen Betonsägen genauso wie Hydraulikspreizer und Hebekissen und Pressen bis 40 Tonnen gehören, in eingestürzte Gebäude vordringen um Menschen zu retten – die Gruppe Infrastruktur kann nach Bedarf Ver- und Entsorgungsleitungen für Gas-, Wasser- und Strom wieder herstellen oder auch bei Großbränden unterbinden.

Das nötige Material der drei Fachgruppen ist in Boxen auf den Fahrzeugen verladen, so dass diese auch universell genutzt werden können. Wichtig vor allem für den Kissinger Ortsverband, da Hauseinstürze und Erbbeben in der Region eher selten vorkamen. Auffälligste Einsätze des hiesigen THW sind meist Unterstützungsarbeiten beim Rakoczyfest und, immer häufiger, witterungsbedingte Einsätze. Dächer vom Schnee freischaufeln in Bad Königshofen, in Rannungen mit Sandsäcken den einzigen Brunnen eines Aussiedlerhofes vor Hochwasser schützen, Sturmschäden in den umliegenden Wäldern und Straßen beseitigen und immer wieder einmal Anschleppen von liegen gebliebenen Lkw wenn es auf den Autobahnen kein Weiterkommen und kein Durchkommen für die Schneeräumfahrzeuge gab.

Bei den großen Hochwasserkatastrophen 2002 und 2003 waren die Kissinger in Dessau und in Freising im Einsatz und „wenn die holländischen und deutschen Urlauber die Republik auf dem Weg in den Süden queren und hier vorbeikommen, stehen wir mit zwei Fahrzeugen einsatzbereit an der Autobahnmeisterei in Werneck, um sowohl Teile der A 7 wie auch der A 71 abzudecken, denn im Gegensatz zum Roten Kreuz und zu den Feuerwehren lassen sich unsere Einsätze zeitlich planen“, so Manfred Rink, auf dessen Veranlassung 1995 eine Jugendgruppe gegründet wurde. Sie ist heute das „Becken“, aus dem das THW seine Mitglieder schöpft.

Von unserem Mitarbeiter Peter Rauch

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