Helfen, wenn andere fernsehen
Das Technische Hilfswerk in Rottershausen liegt bei seinen freiwilligen Dienststunden deutlich über dem Soll. Aber es gibt noch personelle Lücken in Zugtrupp, Bergung und Infrastruktur.
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7223 Stunden leisteten die Mitglieder des THW-Ortsverbands (OV) Bad Kissingen im letzten Jahr und übertrafen einmal mehr die vorgegebene Dienststundenzahl. Ortsbeauftragter Andreas Kiesel, der seit einem Jahr den OV führt, listete die Einsätze, Ausbildungen und Dienstbesprechungen auf und ehrte zusammen mit Curd Mohr, Leiter der übergeordneten Geschäftsstelle Bamberg, alle, die seit vielen Jahren ihre Treue zum THW gewahrt haben.
Der THW-Ortsverband Bad Kissingen wurde 1953 gegründet. Nach Fritz Engmann, Robert Kreitmair und Anton Schick übernahm Helmut Rink 1986 den Vorsitz bis Ende 2013, als er das Amt an seinen Stellvertreter Andreas Kiesel weitergab.
"Bei 280 Terminen für Ausbildungs- und Dienstveranstaltungen ergaben sich 6385 Stunden. Elf Einsätze einschließlich der Bereitschaftsdienste an der A 71 und zweier Auslandsdienste von Michael Gessner erforderten 687,5 Stunden."
174 Stunden pro Helfer
"Die Jugendarbeit mit 28 Terminen ist uns mit 1309 Stunden sehr wichtig", erläuterte Kiesel und ergänzte die Statistik mit 771 Stunden für die Standortausbildung bei 80 Terminen, für Abschlussausbildung mit 54 Stunden und für Übungen und Wettkämpfe mit 324 Stunden. Bei der Gesamtsumme von 7223 Stunden kommen auf jeden Helfer 240 Stunden, das Doppelte des Solls. Würden Bürozeiten, Jugendarbeit und Lehrgänge abgezogen, verblieben 5223 Stunden für Stab und Technischen Zug. Für jeden Helfer sind das 174 Stunden bzw. 145 Prozent - deutlich über der Vorgabe.
Wie Kiesel anfügte, hat der OV 30 Helfer, zu denen noch 15 Jung- und 59 Althelfer kommen. "In Zugtrupp, Bergung und Infrastruktur haben wir Lücken. Deshalb hoffen wir auf viele Nachwuchskräfte", verdeutlichte Kiesel. Chronologisch verwies er auf 80 Termine, die in 2014 anfielen, darunter Alarmierungen, Übungen und Dienstbesprechungen. Nicht zu kurz kam die Geselligkeit wie beim Mehrtagesausflug nach Wien, der Kreuzbergwanderung und der Jahresschlussfeier.
Konkrete Umzugswünsche
"Wir wollen das THW den Menschen näherbringen", begründete Geschäftsstellenleiter Curd Mohr die Bemühungen, den OV-Standort von Rottershausen nach Bad Kissingen zu verlagern. Im ehemaligen US-Kasernengebiet in der Schurzstraße gebe es eine geeignete Lösung. Eine Bauvoranfrage sei bereits genehmigt, die Stadt Bad Kissingen unterstütze die Bemühungen. "Vielleicht sind wir in drei Jahren so weit", gab sich Mohr zuversichtlich.
Im THW vereinten sich eine gut funktionierende Hierarchie und gute Teamarbeit. "Unser Image ist anerkannt. Uns zeichnen Wissen und Können aus, in Notlagen fachgerecht zu helfen. Wir können und müssen uns allen Situationen stellen und unsere Schlagkraft immer steigern", appellierte Mohr und ermutigte zur Nachwuchswerbung mit der Losung: "Raus aus dem Alltag - hinein ins THW!" Grußworte sprachen Landrat Thomas Bold (CSU) und Bad Kissingens Stadtbrandinspektor Harald Albert.
Pumpen auf dem Wunschzettel
Dominik Fichte und Sebastian Sebald, Zug- und Gruppenführer der Bergungseinheit, wünschten die Beschaffung von drei Schmutzwasserpumpen mit je 2500 Liter Förderleistung. "Damit könnten wir Gefahren wie Hochwasser wirkungsvoller bekämpfen. An der Beschaffung von 3500 Euro je Pumpe beteiligen wir uns, indem wir Altmetall und ausgediente Geräte verkaufen. Wir hoffen, mit 2000 Euro der Erwerb zu unterstützen." Die Helfervereinigung wird die Bitte behandeln.
Stefan Geiger