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Pressebericht Saale-Zeitung OB Amtseinführung

Helfen wird immer komplizierter

Der neue Leiter des Technischen Hilfswerks Bad Kissingen, Andreas Kiesel, wurde in sein Amt eingeführt. Er tritt in die großen Fußstapfen von Helmut Rink, der feierlich verabschiedet wurde.

Der Name Helmut Rink wird in der Regel in einem Atemzug mit dem Technischen Hilfswerk (THW) genannt: Seit 50 Jahren ist er Mitglied, 27 Jahre lang Ortsbeauftragter der Gruppe Bad Kissingen. Stets verstand er es, sein Team so zu motivieren, dass es alle Herausforderungen bei Einsätzen und Übungen bestanden hat. Der Zusammenhalt der Truppe war dafür stets die Basis. Jetzt hat sein bisheriger Stellvertreter Andreas Kiesel (Oerlenbach) dieses Amt übernommen. Mit einem Festakt im Pfarrsaal in Oerlenbach wurde Helmut Rink verabschiedet.
"Manche Entscheidungen prägen das Leben mehr, als man vorher denkt", sagte Dr. Fritz Helge Voß, Landesbeauftragter des THW Bayern, beim Rückblick auf das Jahr 1964, als Helmut Rink als Siebzehnjähriger zum THW stieß.
"Als Ortsbeauftragter meisterten Sie alle Umbruchphasen", erinnerte Voß: "Schön, dass Sie auch weiterhin als Fachberater dem THW die Treue halten." Für 50-jährige Zugehörigkeit überreichte er ihm eine Ehrenurkunde des Bundesverbandes.
Sein Nachfolger Andreas Kiesel stehen allerdings auch einige Herausvorderungen bevor, wie Fritz Helge Voß sagte: Dazu gehören die Abschaffung der Wehrpflicht und der Geburtenrückgang, was zu einem Rückgang der Helferzahlen im THW führt, die Unterfinanzierung, die Zunahme der Katastrophenfälle, Terrorgefahren und veränderte Einsatzformen. "Ich bin sicher, dass Sie in Ihrem Ortsverband diese Situationen bewältigen und die Ära Rink fortführen", sagte Fritz Helge Voß.
Helmut Rink erzählte ein wenig von früher. "Als ich 1964 eintrat, hieß es ,Learning by doing‘, da wurde angepackt und gearbeitet. Der Großteil der Mitglieder kam aus dem Handwerk. Nie zu kurz kam die Geselligkeit mit Ausflügen und Fahrten", berichtete er. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm eine Großübung am Elisabethkrankenhaus, das damals gerade gebaut wurde.
"Ich musste einen C-Rucksack - das war der schwerste - mit Werkzeug in den dritten Stock tragen. Von dort schufen wir eine Seilbahn zur Personenrettung. Verletztendarsteller war ein US-Soldat. Auf halber Strecke hielt die Bahn und geriet ins Schwingen. Nach Ankunft war der Verletzte ganz blass", erzählte Rink.

Große Veränderungen

Weitere Erzählungen machten deutlich, wie viele Veränderungen es in den vergangenen Jahren gegeben hat. Dazu gehörten der Umzug von Bad Kissingen in die Muna Rottershausen mit Umbauten und neuem Garagentrakt.
"Unverzichtbare Stütze war und ist die Kameradschaft", sagte Rink. All die Jahre hätten ihn treue Weggefährten begleitet, denen er ausdrücklich dankte. "Es war eine schöne Zeit. Ich habe alles gern gemacht. Das wars, ich habe fertig."
In Grußworten würdigten MdB Sabine Dittmar, Landrat Thomas Bold, Bürgermeister Siegfried Erhard sowie als Sprecher der Hilfsorganisationen Erster Polizeihauptkommissar Stefan Haschke, Leiter der Polizeiinspektion Bad Kissingen, und Notarzt Dr. Alexander Siebel die Bedeutung des THW und im Speziellen die Leistungen von Helmut Rink. Ihn kennzeichneten Kompetenz, absolute Zuverlässigkeit und Idealismus. "Du warst das Gesicht des THW, eine Institution, der wir viel zu verdanken haben", so einhelliger Tenor.

Mehr Auslandseinsätze

Im Oktober des vergangenen Jahres hatten THW-Ortsausschuss und Unterführer einstimmig Andreas Kiesel zum Nachfolger von Helmut Rink gewählt. Die Hilfe am Mitmenschen stehe für ihn im Vordergrund, erklärte Kiesel. Um diesem Ziel gerecht zu werden, brauche man immer wieder neue Helfer. "Bei aktuell 18 Jugendlichen in der Grundausbildung ist mir vor der Zukunft nicht bange", sagte er.
Verstärkt hätten sich Auslandseinsätze: "Mit Michael Gessner haben wir ein Mitglied, das bereits zweimal in Jordanien und zuletzt auf den Philippinen sein Fachkönnen für Menschen in Not einbrachte." Weitere Schwerpunkte seien Katastrophen und Verkehrsunfälle. "Unsere Dienste können nur gelingen, wenn wir alle, also alle Aktiven sowie Reserve- und Althelfer, anpacken und im Verbund mit den weiteren ,Blaulichtorganisationen‘ zusammenstehen."

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