Vorbericht zum 2. Einsatz in Jordanien am 21.04.2013

Vorbericht 2. Einsatz in Jordanien

Rottershausen/Bad Kissingen: Bereits im vergangenen Herbst arbeitete Michael Geßner vom THW-Ortsverband Bad Kissingen beim Aufbau eines Flüchtlingslagers in Jordanien nahe der Grenze zu Syrien mit. Nun erreichte ihn vom THW-Landesverband Bayern die Bitte, erneut in das Notgebiet zu kommen, um zur weiteren Verbesserung der Lebensverhältnisse in der riesigen Auffangstation beizutragen. Nach seiner Rückkunft als Nahost Anfang Dezember – wir berichteten – ließ Geßner durchblicken, dass er einem weiteren Ruf folgen könnte. Tief beeindruckt war er von der schwierigen Situation in dem Lager, in dem er zusammen mit weiteren Helfern beitrug, die Infrastruktur zu verbessern. Hintergrund sind die Proteste in Syrien gegen Präsident Bashar ad-Assad. Die Brutalität der Sicherheitskräfte und Armee, aber auch der Rebellen nahm mehr und mehr zu. Viele Menschen flohen seitdem aus dem Land und suchten Zuflucht in den Nachbarstaaten. Nach Jordanien kamen inzwischen 250 000 Menschen, Deren Zahlt steigt täglich, wenn zwischen 800 und 2000 Personen die jordanische Zeltstadt erreichen. Mehr als 100 000 von ihnen sind registriert. Etwa 65 000 leben in dem Camp. Dort unterstützt das THW seit April 2012 auf Bitte des Auswärtigen Amts Projekte für die Flüchtlinge. Zusammen mit weiteren Hilfsorganisationen half das THW mit, das Lager el Za`atari, 25 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, auf einer Fläche von neun Quadratkilometern (entspricht 1 260 Fußballfeldern) aufzubauen. Die Zone war einst Militärareal. Häufig kommt es in Sommer und Herbst zu Sand- und Staubstürmen. Im Winter bedrücken heftige Niederschläge und niedrige Temperaturen.Trotz aller Widrigkeiten – so bestätigte Geßner – machte die Arbeit Spaß, vor allem weil die Menschen so freundlich und dankbar seien. Das THW selbst widmet sich Aufbau, Betrieb und Wartung von Sanitäreinheiten, den sog. Wash-Centres, der Wasserver- und –entsorgung sowie dem Bau eines Drainagesystems. Dazu kommen Mangement und Betrieb eines Lagerhauses von UNICEF sowie Errichtung von Gemeinschaftsküchen, in denen die Flüchtlinge sich selbst versorgen können. 12 bis 18 THWler sind vor Ort mit Leitungsteam sowie Logistiker, Techniker, Ingenieure und Handwerker aus dem Bau- und Sanitätsbereich, unterstützt von bis zu 100 lokalen Kräften. Untergebracht sind die THW-Helfer in Appartements in der 80 Kilometer entfernten Hauptstadt Amman. Das THW kann inzwischen eine erfreuliche Bilanz ziehen: 417 Sanitäreinheiten mit 1000 Toiletten und Duschen sowie 150 Kücheneinheiten mit jeweils zwei Gemeinschaftsküchen wurden seit Eröffnung im Juni 2012 geschaffen. Mittlerweile waren 110 THW-Kräfte im Einsatz, um Bedingungen und Alltag der Flüchtlinge zu verbessern. In diese Schar wird sich ein zweites Mal Michael Geßner einreihen. Am 21. April wird er von Frankfurt nach Amman fliegen. Sein Einsatz ist bis zum 1. Juni geplant. Sein Arbeitgeber, die Firma INTECH in Frankfurt, wo er als Bauleiter für technische Ausstattung von Gebäuden verantwortlich ist, stellte ihn auch diesmal frei. Im THW-Ortsverband setzt er sich als Kraftfahrer und Ausbilder für Umgang mit Fahrzeugen ein. Beste Wünsche werden ihn begleiten. Ehefrau und Sohn, Verwandte und Freunde sowie seine THW-Kameraden werden sich auf ein gesundes Widersehen freuen.

Stefan Geiger


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